Das Licht, immer wieder

 

 

Immer und überall sind es die Begegnungen: Mit dem Licht, das eine eher unspektakuläre Landschaft auf ganz eigene Art adelt. Das Licht, das einen berührt, die Gedanken auf Wanderschaft schickt, das Herz weit macht. Mit dem Licht im Gespräch, so könnte man das nennen: Es ist ein Dialogr aus Klängen, Farben, Assoziationen und Gerüchen, der weiter schwingt in die Linienführung eines Bildes, dessen Komposition und Ausarbeitung. Um das zu finden, muss man sich nicht zwangsläufig auf die Suche begeben; fast immer findet das Licht denjenigen, der sehenden Auges flaniert und dessen Herz offen genug ist für diese Begegnung.

 

Manchmal gehören zu diesen Zusammentreffen mit dem Licht auch jene weitaus selteneren mit Menschen, die gleichermaßen unterwegs sind. Mit dieser unbändigen Lust am Sehen und Leben, mit Zärtlichkeit und Leidenschaft für kleine Dinge ebenso wie für die berückenden, großen Momente, die in Schweigen und Betrachtung ihren Ursprung haben. Menschen, die in Bildern denken, weil ihre Seele das tut und gar nicht anders könnte; so wie Aristoteles es einst formulierte: »Die Seele denkt in Bildern.« Bisweilen entsteht aus solcher Begegnung wortlose Kommunikation in Bildern, jenseits der Sprache und genau deswegen umso intensiver in ihrer Stille. Bereicherung, Horizonterweiterung, des Bewahrens wert, dennoch nicht fürs Festhalten tauglich, sondern flüchtig und im Vorübergehen. Vielleicht macht genau ihre vergängliche Zerbrechlichkeit diese Momente so kostbar.